Almwirtschaft in Oberösterreich
Almbezirke Salzkammergut und Pyhrn-Eisenwurzen
Oberösterreichs Almen liegen im Süden des Bundeslandes in den alpinen Bereichen der politischen Bezirke Vöcklabruck, Gmunden, Kirchdorf und Steyr-Land und sind in den Almbezirken Salzkammergut und Pyhrn-Eisenwurzen zusammengefasst. Dieses Gebiet untergliedert sich in sechs Almregionen mit 65 Gemeinden. Es umfasst mit rund 3.000 km² etwa ein Viertel der oberösterreichischen Landesfläche und gehört geographisch betrachtet den Flussgebieten von Traun, Alm, Steyr und Enns an. Rund 700 Almen befinden sich in Oberösterreich, davon werden 420 Almen – das sind ca. 60% aller Almen – aktuell mit Weidevieh bestoßen. Etwa 15% der Almen sind aufgrund der schwierigen Geländeverhältnisse unerschlossen.
Unterschiedliche Eigentumsformen
Im kleinstrukturierten Salzkammergut liegen rund 80% der 350 Almen auf Bundesforstgebiet und sind mit Weidenutzungsrechten eingeforstet und sind sogenannte Einforstungsalmen. Dies bedeutet, dass die Almbäuerinnen und Almbauern für diese Flächen Weidenutzungsrechte erhalten, jedoch kein fremdes Vieh auftreiben dürfen. Von diesen Almen werden allerdings nur mehr 150 Almen – also rund 42% – bewirtschaftet. Auffallend ist bei dieser Region auch der überdurchschnittlich hohe Waldweideanteil von über 75%.
Im Almbezirk Pyhrn-Eisenwurzen werden auf rund 260 Almen Weidtiere gealpt und es überwiegen Gemeinschafts- und Einzelalmen. Einforstungsalmen spielen mit rund 30% hingegen eine untergeordnete Rolle.
Starker Strukturwandel
Wurden um 1925 noch 9.000 Rinder auf rund 500 Almen getrieben, so werden heute nur mehr rund 5.000 Rinder, 150 Milchkühe, 2.000 Schafe und 120 Pferde auf 420 Almen gealpt. Um 1925 waren in Oberösterreich mit ca. 600 km² noch 5% der Landesfläche almwirtschaftlich genutzt (43.000 ha Waldweide, 9.000 ha Alpe, 8.000 ha Ödland). Mittlerweile sank die bewirtschaftete Almfläche auf rund 330 km² und macht nur mehr 2,8% der Landesfläche aus. In diesen Zahlen kommt sehr deutlich der Verlust von über 270 km² bäuerlich geprägter Kulturlandschaft im Berggebiet innerhalb von nur zwei Generationen zum Ausdruck.
Ein ernstes Kulturlandschaftsproblem ergibt sich aufgrund des rasanten Strukturwandels bzw. durch die Aufgabe von Kleinlandwirtschaften. Die Entsiedelung der oberen Berglagen und die fortschreitende Verwaldung nehmen in den entlegenen, tourismusarmen Seitentälern des Salzkammergutes sowie des Enns- und Steyrtales bereits bedrohliche Ausmaße an.